… über die Kommunikation und den Umgang mit den Anspruchsgruppen.
Um mit diesen Stolpersteinen umzugehen, steht dem Projekt ein zweckmässiges Tool – das Stakeholdermanagement zur Verfügung. Leider wird dieses Werkzeug auch in kritischen Projekten in einem komplexen Umfeld häufig nicht angewendet.
In meiner Anfangszeit als Projektleiter bin ich ebenfalls darüber gestolpert und handelte mir dadurch einigen Ärger ein. Zwei Beispiele dazu:
Auf einer Baustelle wollte ich dem Kunden mit meiner Hilfsbereitschaft bei einem Problem aus der Patsche helfen. Leider war ich damit nicht erfolgreich. Danach hat mich der Kunde für das Problem verantwortlich gemacht und sich bei meinen Vorgesetzten beschwert. So musste ich einige Erklärungen abgeben und mich rechtfertigen obwohl ich mit dem Problem nichts zu tun hatte.
In einem anderen Projekt hat der Geschäftsführer während des Projekts gewechselt. Weil der Kreditrahmen und die Verträge schon unterzeichnet waren, hatte ich mir gedacht, dass dieser Wechsel keinen Einfluss auf den Projektverlauf haben würde. Den neuen Geschäftsführer habe ich darum nicht richtig abgeholt. Kurz darauf wurde das Projekt gestoppt, überarbeitet und wieder neu gestartet. Die Konsequenzen für das Projekt: mehr als 1 Jahr Verzug und eine Kostensteigerung von ca. CHF 20 Mio. Die Konsequenzen für mich: eine grosse Feuerwehrübung mit viel Schweiss und Ärger.
Mein Learning: Beide Fälle wären wohl durch ein gutes Stakeholdermanagement anders herausgekommen.
Warum wird das Stakeholdermanagement nicht konsequent angewendet?
Aus meinen Beobachtungen erkenne ich folgende Gründe dafür:
▶ Die Methodik ist den Projektleitenden nicht oder ungenügend bekannt.
▶ Es steht keine Vorlage oder kein geeignetes Tool zur Verfügung.
▶ Die Umsetzung der Massnahmen aus dem Stakeholdermanagement mit einem Kommunikationsplan ist nicht oder ungenügend bekannt.
▶ Die Resultate aus den einzelnen Massnahmen werden nicht dokumentiert und der Regelkreis zum Stakeholdermanagement nicht geschlossen.